Ausbildung

Die angebotenen Aus- und Weiterbildungen des Vereinsbereichs GD.DG beziehen sich auf den Bereich Gruppendynamik und gruppendynamisch orientierte Psychotherapie.

Die Ausbildung zum/zur Gruppendynamiker:in richtet sich an Personen, die in ihrer beruflichen Praxis und/oder ehrenamtlichen Tätigkeit in und mit Gruppen arbeiten und ihre Arbeit auf diesem Gebiet professionalisieren möchten.

Darauf aufbauend bietet die Ausbildung zum/zur Gruppendynamiktrainer:in eine umfassende gruppendynamische Qualifizierung, deren Ziel die Entwicklung eines eigenständigen gruppendynamischen Arbeitsfeldes ist.

Die Ausbildung zur/zum Dynamischen Gruppenpsychotherapeut:in reiht sich in die Tradition der psychoanalytisch-interaktionell fundierten Gruppentherapien ein und befähigt zur psychotherapeutischen Arbeit mit Gruppen, Paaren und Einzelpersonen. Sie richtet sich an Personen, die Interesse an den Wechselwirkungen und Dynamiken in Gruppen haben, die prozess- und entwicklungsorientiert denken und psychische Störung in sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhängen verstehen.

Für institutionelle und freiberufliche Psychotherapeut:innen mit abgeschlossenem Fachspezifikum, sowie für Psychotherapeut:innen in Ausbildung unter Supervision, wird die Dynamische Gruppenpsychotherapie auch in einem speziellen Weiterbildungscurriculum angeboten.

Gruppendynamiker:in

Wer in und mit Gruppen arbeitet, steht vor der Herausforderung, deren Dynamik zu verstehen und zu gestalten: Einfluss, Macht, Zugehörigkeit, Vertrauensbildung, Umgang mit Autorität und Konflikten sowie Selbstorganisation und Autonomie sind nur einige der damit verbundenen Themen. Gruppendynamische Kompetenz in Theorie und Praxis bietet eine professionelle Basis für persönliche Wirksamkeit in der Gestaltung und Begleitung von Gruppen.

Die Ausbildung zum/zur "Gruppendynamiker:in"

  • richtet sich an Personen, die in ihrer beruflichen Praxis und/oder ehrenamtlichen Tätigkeit in und mit Gruppen arbeiten und ihre Arbeit auf diesem Gebiet professionalisieren möchten,
  • ist flexibel aufgebaut, Ausbildungskandidat:innen wählen selbstorganisiert und ohne zeitliche Vorgaben Bausteine (Seminare, Supervision, Co-Trainings etc.) der Ausbildung,
  • ist eine renommierte Ausbildung des Österreichischen Arbeitskreises für Gruppendynamik und Gruppenpsychotherapie (ÖAGG).
  • hat ihre Grundlagen in den Anfängen der Gruppendynamik in Österreich in den 1960er Jahren und wird laufend weiterentwickelt.

Die Ausbildung vermittelt eine fundierte Gruppenkompetenz und damit die Fähigkeit, Wechselwirkungen innerhalb der Gruppe wahrzunehmen und sich der eigenen Wirksamkeit in Gruppen bewusst zu sein.

Sie erwerben eine umfassende Prozesskompetenz und damit die Fähigkeit, soziale Strukturen, Prozesse und Inhalte wahrzunehmen und zu reflektieren sowie auf den Ebenen Organisation, Gruppe und Individuum situationsadäquat, funktionsbewusst und prozessbegleitend zu intervenieren.

Die Ausbildung basiert auf zwei zentralen Prinzipien der Gruppendynamik: dem eigenverantwortlichen Handeln und der Selbstorganisation.

Diesen Grundsätzen entsprechend stellen die Ausbildungsrichtlinien einen Rahmen von Mindesterfordernissen dar und ermöglichen dadurch eine Orientierung an persönlichen Schwerpunktsetzungen entsprechend Interessen, Erfordernissen, Ressourcen und Entwicklungszielen. Selbsterfahrung und Erfahrungslernen sind dabei zentrale Bestandteile.

  • Innerhalb der Ausbildung können Sie entsprechend Ihren beruflichen Interessen und Anforderungen die Inhalte weitgehend selbst wählen.
  • Sie können das Tempo und die Intensität selbst bestimmen, da die Ausbildung nicht in fixen Lehrgängen organisiert ist.
  • In der Ausbildung treffen Sie auf Kolleg:innen aus verschiedenen Berufsfeldern, was Vielfalt und Perspektivenwechsel ermöglicht.
  • Begleitet werden Sie in Ihrem Lernprozess durch die Ausbildungsberater:innen, mit deren Unterstützung Sie Ihre Ausbildungsschritte reflektieren und evaluieren können.
  • Zusätzlich bilden der Verein und die Ausbildungskolleg:innen ein soziales Netzwerk,
    das als Lernfeld genutzt werden kann.

Gemeinsame Veranstaltungen und Fortbildungen der Fachsektion GD.DG wie z.B. die jährlich stattfindenden Gruppendynamiktage bilden eine wichtige Basis für die laufende Qualitätssicherung. Orte der Reflexion sind außerdem selbstorganisierte Peer-Groups sowie regelmäßige Jour Fixes.

Ein Beginn der Ausbildung ist nach einem Aufnahmegespräch mit der regionalen Ausbildungsberater:in jederzeit möglich.
 
Dauer:

Auf Grund der selbstbestimmten Wahl der Module und des Lerntempos ist die Dauer individuell unterschiedlich. Ein Richtwert für die Mindestdauer sind etwa drei bis vier Jahre.
Die Ausbildung umfasst ein Mindestmaß an 580 absolvierten Ausbildungsstunden (60 ECTS).

Kosten:

Die Kosten sind pro Seminar bzw. Ausbildungsschritt einzeln zu bezahlen und betragen gesamt etwa 8.000-10.000 Euro (ohne MwSt. und Aufenthaltskosten) für die gesamte Ausbildung.
Jährlicher Mitgliedsbeitrag im ÖAGG 198 Euro (Stand 2023) und jährlicher Ausbildungsbeitrag 100 Euro.

Orte:

Die Seminare des Vereinsbereichs GDDG werden in ganz Österreich angeboten.

Die im Rahmen der Ausbildung angebotenen Seminare werden ausschließlich von Trainer:innen, die im ÖAGG in der Fachsektion Gruppendynamik und Dynamische Gruppenpsychotherapie (GD.DG) ausgebildet sind, geleitet. Die AusbildnerInnen sind selbst national und international in den Bereichen Beratung (insbesondere Organisationsberatung), Supervision und Coaching sowie in der Weiterbildung für Wirtschaft, Verwaltung und NPOs tätig.

Didaktisch und organisatorisch folgt die Ausbildung zum/zur „Gruppendynamiker:in“ folgenden Grundsätzen:
  • die Ausbildungsrichtlinien stellen einen Rahmen von Mindesterfordernissen dar und ermöglichen dadurch eine Orientierung an persönlichen Schwerpunktsetzungen, Erfordernissen, Ressourcen und Entwicklungszielen.

  • Zentraler Stellenwert von Selbsterfahrung und Erfahrungslernen.

  • Theorieangebote, die das Erfahrungslernen in einen kontextuellen Rahmen stellen und so ein begriffliches Instrumentarium zu Reflexion, Analyse und Interventionsplanung vermitteln.

Wie alle Mitglieder sind auch Ausbildungskandidat:innen eingeladen, sich am Vereinsleben aktiv zu beteiligen, z.B. in der Konzeption und Organisation von Tagungen, Jour fixes und Projekten. So wird die Fachsektion als soziales Netzwerk genutzt und können wertvolle Erfahrungen in der Mitgestaltung einer Organisationseinheit gewonnen werden.

Die Reflexion dieser Erfahrungen und ablaufender Prozesse stellt ein wesentliches Kriterium der Qualitätssicherung dar und dient darüber hinaus als zusätzliches Feld, in dem vielfältige team-, gruppen- und organisationsdynamische Kompetenzen erworben werden können.

Gruppendynamiktrainer:in

Die Ausbildung zum/zur Gruppendynamik-Trainer:in baut auf der Qualifizierung als Gruppendynamiker:in auf.
Ziel ist die Entwicklung eines eigenständigen gruppendynamischen Arbeitsfeldes. Die Graduierung zum/zur Gruppendynamiktrainer:in ist die Voraussetzung, um Ausbildungsveranstaltungen für Gruppendynamik im ÖAGG anzubieten.

Die Ausbildung zum/zur "Gruppendynamiktrainer:in"

Die Ausbildung basiert auf zwei zentralen Prinzipien der Gruppendynamik: dem eigenverantwortlichen Handeln und der Selbstorganisation Sie ist daher nicht in fixen Lehrgängen organisiert, sondern die im Curriculum enthaltenen Ausbildungsschritte können nach persönlichem Entwicklungsbedarf absolviert werden.

Didaktisch und organisatorisch folgt die Ausbildung zum/zur Gruppendynamik-Trainer:in folgenden Grundsätzen:
  • Entwicklung einer umfassenden Trainings- und Beratungskompetenz nach Schwerpunktsetzung in den gruppendynamischen Arbeitsfeldern: Gruppendynamische Trainings und Laboratorien, Gruppensupervision und kollegiale Beratung, Teamentwicklung und Teamtraining, Aktionsforschung und Organisationsentwicklung, Gruppenpädagogik
  • Zentraler Stellenwert eigenverantwortlicher  gruppendynamischer Tätigkeit.
  • Selbstorganisierte Theorieentwicklung in „Professional Groups“, in denen die Ausbildungskandidat:innen Erarbeitung und Vermittlung eines begriffliches Instrumentarium zu Reflexion, Analyse und Interventionsplanung selbst leisten.

Gemeinsame Veranstaltungen und Fortbildungen der Fachsektion GD.DG wie z.B. die jährlich stattfindenden Gruppendynamiktage bilden eine wichtige Basis für die laufende Qualitätssicherung.

Von Ausbildungskandidat:innen zum/zur Gruppendynamiktrainer:in wird die Beteiligung an der Weiterentwicklung der gruppendynamischen Theoriebildung im Rahmen des Vereinsbereichs GD.DG erwartet, z.B. in der Konzeption und Organisation von Tagungen, Jour fixes und Projekten. So kann die Fachsektion als soziales Netzwerk genutzt werden, und wertvolle Erfahrungen in der Mitgestaltung einer Organisationseinheit können gewonnen werden.

Die Reflexion dieser Erfahrungen und ablaufender Prozesse stellt ein wesentliches Kriterium der Qualitätssicherung dar und dient darüber hinaus als zusätzliches Feld, in dem vielfältige team-, gruppen- und organisationsdynamische Kompetenzen erworben werden können.

Dynamische Gruppenpsychotherapie

Menschen werden in eine soziale Welt geboren. Wir leben, wachsen und entwickeln uns in Gruppen (Familie, Peergroup, Institution, …). Unsere bewussten und unbewussten Bedürfnisse und Konflikte entfalten sich in Beziehungen und richten sich ein Leben lang an das soziale Gegenüber der Gruppe. Vor dem Hintergrund der Grundannahme der lebenslänglichen sozialen Eingebundenheit, die auch wirksam bleibt, wenn wir einsam oder isoliert sind, nutzt die Dynamische Gruppenpsychotherapie (DG) die Gruppe als eigenes Therapie-Instrument.

Das Fachspezifikum

  • richtet sich an Personen, die Interesse an den Wechselwirkungen und Dynamiken in Gruppen haben, die prozess- und entwicklungsorientiert denken und psychische Störung in sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhängen verstehen.
  • ist eine eigenständige psychotherapeutische Grundorientierung.
  • befähigt zur psychotherapeutischen Arbeit mit Gruppen, Paaren und Einzelpersonen.
  • hat ihre Grundlagen in den Anfängen der Gruppenpsychotherapie in den 1960er Jahren und wird seit dem laufend weiterentwickelt.
  • reiht sich in die Tradition der psychoanalytisch-interaktionell fundierten Gruppentherapien ein.
  • ist eine etablierte und renommierte Ausbildung des Österreichischen Arbeitskreises für Gruppendynamik und Gruppenpsychotherapie (ÖAGG).

Das Fachspezifikum DG bietet fundierte Selbsterfahrung in Verschränkung mit Theorie und Praxis. Dem Erwerb psychotherapeutischer Kompetenzen wie Funktions- und Rollenklarheit, Wahrnehmungs- und Konfliktfähigkeit, der Reflexion der eigenen Person, ihrer Wirkung und der Wirkung psychotherapeutischer Intervention wird viel Raum gegeben.

Das Fachspezifikum

Die Ausbildung basiert auf zwei zentralen Prinzipien: dem eigenverantwortlichen Handeln und der Selbstorganisation.

  • Sie setzen anhand des Curriculums die Reihenfolge der Ausbildungsschritte, wie sie ihrer persönlichen Entwicklung sowie der Erweiterung ihrer Kompetenz förderlich sind, selbst.
  • Die Bildung von ausbildungsbegleitenden Peergroups wird angeregt und eine Begleitung durch Ausbildungsberater:innen wird angeboten.
  • Sie können das Tempo und die Intensität selbst bestimmen, da die Ausbildung nicht in fixen Lehrgängen organisiert ist.
  • Zusätzlich bilden der Verein und die Ausbildungskolleg:innen ein soziales Netzwerk, das als Lernfeld genutzt werden kann.
  • Diagnostisches Wissen speziell zu interaktionellen Störungsbildern entwicklungsfördernd einsetzen.
  • Den Entwicklungsprozess von Gruppe und Einzelperson, inter- und intrapsychische Dynamiken in ihrer Wechselwirkung verstehen und analysieren.
  • Krisenhafte Entwicklungen auf gruppaler und persönlicher Ebene rechtzeitig erkennen.
  • Interaktionelles Interventionsrepertoire zielorientiert einsetzen, Reflexions- und Feedbackprozesse installieren.
  • Methodisch/technische Kenntnisse zu Konzept, Design und Intervention prozessorientiert handhaben.
  • Dynamiken in Institutionen wie z.B. Wechselwirkungen von Team-Klientel-Organisation erkennen und funktional damit umgehen.

Gemeinsame Veranstaltungen und Fortbildungen der Fachsektion GD.DG wie z.B. die jährlich stattfindenden Gruppendynamiktage bilden eine wichtige Basis für die laufende Qualitätssicherung. Orte der Reflexion sind außerdem selbstorganisierte Peer-Groups sowie regelmäßige Jour Fixes.

Nach dem Verständnis der DG stellt sich die eigene Geschichte im „Hier und Jetzt” als Wiederbelebung der Gruppenzugehörigkeiten und deren Beziehungs- und Konfliktdynamik dar. Psychische Gesundheit und Krankheit sind nicht eindeutig abgrenzbar. Symptome und Störungen repräsentieren die Wechselwirkung von Individuum und Umwelt und sind daher nur im Zusammenhang gesellschaftlich kultureller Ordnung verstehbar.

Ziele des therapeutischen Prozesses im Einzel-, Paar- und Gruppensetting sind psychosoziale Reifung, Förderung von Autonomie und Selbstgesundung durch Erschließung der eigenen Gesundungspotenziale sowie insgesamt eine Entwicklung hin zu verbesserter Beziehungs- und Kommunikationsfähigkeit. Im Zentrum steht das Bewusstwerden von Abwehrmechanismen, Widerständen und inter- und intrapersonellen Konfliktinszenierungen, die zu jenen Störungen geführt haben, die als Barrieren seelischer Gesundung entgegenwirken. Durch die stattfindende Wiederinszenierung der Konfliktdynamik der einzelnen Personen im Kräftefeld des Gruppenprozesses wird psychosoziale Reifung angeregt. Wissenschaftlich evaluierte Wirkfaktoren sind u.a. interpersonales Lernen, die Erfahrung von Zugehörigkeits- und Akzeptanzgefühl, Wiederbeleben der Primärgruppen, Realitätsprüfung, Lernen aus interpersoneller Aktion und erhaltenem Feedback, teilnehmende Beobachtung.

Bevor Sie mit der Ausbildung beginnen nehmen Sie Kontakt mit der regionalen Ausbildungsberatung auf. Diese steht für Fragen zu Inhalt und Ablauf der Ausbildung zur Verfügung und organisiert das Aufnahmeverfahren nach dessen positiver Absolvierung Sie jederzeit in die Ausbildung einsteigen können.

Das Aufnahmeverfahren besteht aus einem Beratungsgespräch mit dem/der regionalen Ausbildungsberater:in, zwei Aufnahmegesprächen mit Lehrtherapeut:innen, der Teilnahme an einem gruppentherapeutischen Seminar über mindestens 40 Arbeitseinheiten (T-Gruppe oder Sensitivity Training mit Abschlussgespräch) sowie der schriftlichen Bewerbung. Voraussetzung ist das absolvierte Propädeutikum.

Dauer:

Auf Grund der selbstbestimmten Wahl der Module und des Lerntempos ist die Dauer individuell unterschiedlich und beträgt erfahrungsgemäß mindestens 5 Jahre. Laut Curriculum sind mindestens 2160 Ausbildungsstunden zu absolvieren (Theorie, Selbsterfahrung, Praktikum, eigene therapeutische Tätigkeit unter Supervision).

Kosten:

Download Richtlinie Ausbildungskosten

Orte:

Seminare in ganz Österreich, mit Schwerpunkt in Wien.

Die Ausbildung basiert auf zwei zentralen Prinzipien: Eigenverantwortlichkeit und Selbstorganisation und ist nicht in fixen Lehrgängen organisiert, sondern die im Curriculum enthaltenen Ausbildungsschritte können nach persönlichem Entwicklungsbedarf absolviert werden. Der Verein und die AusbildungskollegInnen bilden ein soziales Netzwerk, das als Lernfeld genutzt werden kann und die Basis für laufende Qualitätssicherung bietet. Didaktisch und organisatorisch verbindet die Ausbildung in Dynamischer Gruppenpsychotherapie folgende drei Aspekte:

  • Selbsterfahrung im Einzel- und Gruppensetting: Dieser Aspekt wird von uns mehr betont als vom Psychotherapiegesetz gefordert. Das entspricht unserer Sichtweise von Psychotherapie als dialogischem und Emanzipation fördernden Prozess, in dem Therapeut:innen neben ihrer fachlichen Kompetenz auch ihre Persönlichkeit in reflektierter, für Patient:innen/Klient:innen hilfreicher Form einbringen.
  • Fundierte theoretische Auseinandersetzung: Diese vermittelt das begriffliche Instrumentarium zu Reflexion, Analyse und Interventionsplanung von Entwicklungsprozessen von Gruppen und Einzelpersonen.
  • Supervidierte psychotherapeutische Praxis: In dieser Ausbildungsphase wird die therapeutische Tätigkeit supervisorisch von einem/einer Lehrtherapeut:in DG begleitet, um die Integration von Theorie und Praxis sicher zu stellen.
  1. Zunächst ist der Nachweis zu erbringen, dass die Voraussetzungen gemäß §10 des Psychotherapiegesetzes erfüllt werden:
    • vollendetes 24. Lebensjahr
    • erfolgreich absolviertes Psychotherapeutisches Propädeutikum
    • eine abgeschlossene Ausbildung in einem entsprechenden Quellenberuf oder
    • eine Zulassung aufgrund persönlicher Eignung nach Einholung eines entsprechenden Gutachtens des Psychotherapiebeirates (BMG) oder
    • ein abgeschlossenes Studium gem. § 10 (2Z8) PTG oder
    • ein in Österreich nostrifizierter Abschluss eines ordentlichen Studiums an einer ausländischen Universität gem. § 10 (2Z9) PTG
  2. Aufnahmeverfahren: Um die grundsätzliche Eignung für den psychotherapeutischen Beruf und die fachspezifische Ausbildung beurteilen zu können, beinhaltet dieses:
    • ein Beratungsgespräch mit dem/der regionalen Ausbildungsberater:in
    • Zwei Aufnahmegespräche mit DG Lehrtherapeut:innen
    • Teilnahme an einem gruppentherapeutischen Seminar über mindestens 40 Std. (T-Gruppe, Sensitivity-Training) mit Abschlussgespräch
    • schriftliche Bewerbung
  3. Bei Erfüllung der Aufnahmebedingungen und positiver Absolvierung des Aufnahmeverfahrens  kann nach Unterzeichnung des Ausbildungsvertrags die Ausbildung begonnen werden (siehe Ausbildungsvertrag).
  4. Das modulare Ausbildungsprinzip gestattet es, anhand des Curriculums die Reihenfolge der Ausbildungsschritte, wie sie der persönlichen Entwicklung und Kompetenzerweiterung angemessen sind, selbst zu setzen.
  5. Die Bildung von ausbildungsbegleitenden Peergroups wird angeregt und die Begleitung durch Ausbildungsberater:innen wird angeboten.
  6. Jeder Ausbildungsschritt wird durch abschließende Reflexionsgespräche, die klären sollen, ob das jeweilige Ausbildungsziel erreicht wurde, evaluiert. Zwei Zwischenbeurteilungen durch die Lehrtherapeut:innen-Versammlung geben Rückmeldungen zum Ausbildungsstand, die neben der positiven Beurteilung auch eventuelle Empfehlungen oder Auflagen enthalten. Die Zwischenbeurteilungen einzuholen, liegt in der Verantwortung des/der Kandidat:in.
  7. Mit der positiven zweiten Zwischenbeurteilung nach Absolvierung von mindestens zwei Dritteln der Ausbildung wird die Fähigkeit des/der Kandidat:in zur Arbeit als „Psychotherapeut:in in Ausbildung unter Supervision“ bestätigt.
  8. Zum Abschluss der Ausbildung verfasst der/die Kandidat:in eine schriftliche Arbeit nach wissenschaftlichen Kriterien, die zeigen soll, wie erworbenes methodisches und theoretisches Wissen für die Lösung eigener Fragestellungen angewendet werden kann.
  9. Die Gesamtevaluation erfolgt durch das Ausbildungskomitee der Lehrtherapeut:innen-Versammlung. Dieses stellt aufgrund der vorgelegten Unterlagen fest, ob die Qualifikation gegeben ist und die Graduierung ausgesprochen werden kann oder ob Auflagen bzw. weitere Ausbildungsschritte erforderlich sind.
    Sichergestellt werden soll, dass der/die Kandidat:in folgende Fähigkeiten und Kenntnisse nachweisen kann:
    • Einen für Gruppentherapeut:innen erforderlichen persönlichen Entwicklungsstand und hohe Reflexionsfähigkeit
    • Theoretische und methodische Kenntnisse, die persönlichkeits- und interaktionsfördernd eingesetzt werden können
    • Diagnostisches Wissen, sowie die Fähigkeit, gesundheitsfördernde Entwicklungen zu aktivieren
    • Die Fähigkeit therapeutische Designs zu entwickeln und umzusetzen
    • Hohe Kreativität, Empathie-, Krisen- und Konfliktfähigkeit, Verantwortung

Unsere Regelungen im Konfliktfall finden Sie im Ausbildungsvertrag.

Wie alle Mitglieder sind auch Ausbildungskandidat:innen eingeladen, sich am Vereinsleben aktiv zu beteiligen, z.B. in der Konzeption und Organisation von Tagungen, Jour fixes und Projekten. So kann die Fachsektion als soziales Netzwerk genutzt werden, und wertvolle Erfahrungen in der Mitgestaltung einer Organisationseinheit können gewonnen werden.
Die Reflexion dieser Erfahrungen und ablaufender Prozesse stellt ein wesentliches Kriterium der Qualitätssicherung dar und dient darüber hinaus als zusätzliches Feld, in dem vielfältige team-, gruppen- und organisationsdynamische Kompetenzen erworben werden können.